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KUNSTRUNDGANG

Tim Ackermann schaut sich in den Galerien von Berlin um

in: taz, 25.04.2007

 

(...) Kaum ignorieren kann ein Künstler die eigene Herkunft. 17 Jahre hat Stephan Weitzel im Ausland gelebt, und trotzdem ließ ihn Deutschland nicht los. „Deutschlandgeschichtenerzähler“ heißt die Schau in der Galerie 35, in der Weitzel nationale Mythen hinterfragt. Etwa in „Weimar?! Niemandsland“ – einem Bild, das von Ansichtskarten des thüringischen Schmuckstädtchens inspiriert wurde. Statt Sehenswürdigkeiten wie Goethes Wohnhaus oder das Schlossmuseum zeigt Weitzel allerdings die Gespenster der Vergangenheit. Ansichten des städtischen „GAU-Forums“ der Nazis, den Eingang zum KZ Buchenwald oder realsozialistische Plattenbauten. Schade, dass Weimar sein Bild nicht ins offizielle Postkartenrepertoire aufnehmen wollte.

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